05.09.2010 – Anreise

Nach einem Jahr Vorbereitung (gar nicht so einfach, wenn 2 Angestellte drei Monate Urlaub zur gleichen Zeit beantragen) erfüllen wir uns einen kleinen Reisetraum: „DOWN UNDER“.

Unsere (wie immer nur sehr grob geplante) Tour ist diesmal für unsere Nina angepasst:

  • Ostküste (Cairns -> Brisbane)
  • Outback (Alice Springs, Uluru (Ayers Rock), Coober Pedy, …)
  • Südküste (Adelaide -> Melbourne)
  • Kleiner Erholungsurlaub in Neuseeland
  • Sydney und Umgebung

Los geht’s am 05.09.2010 mit vielen Tipps von Freunden und Kollegen(innen) ausgerüstet. Zuerst von Muenchen mit dem ICE nach Frankfurt -> weiter im Jumbo Jet der Quantas Airlines nach Singapur -> Sidney -> Cairns (Ankunft am 07.09.2010).

Wir sind nach 36 Stunden ziemlich fertig in Cairns im „The Lakes Cairns Resort“ angekommen und kaempfen immer noch mit dem Jetlag 🙁 .

Heute (09.09.) ist der erste richtige Urlaubstag. 30 Grad, blauer Himmel, blaues Meer und wir bummeln durch Cairns, lassen’s uns am Pool gutgehen und trinken ein paar XXXX („four ecks“ – echt sueffiges einheimisches Bier – wahrscheinlich mein Favorit die naechsten 3 Monate).


08.09. – 16.09.2010 – Cairns

Cairns koennte vom Wetter, Bauten und Leuten durchaus auch in Suedfrankreich, Spanien oder Cran Canaria liegen. Hier nur der Unterschied, dass am Strand Pelikane und riesige Flughunde fliegen, sowie hinter unserem Hotel der Regenwald mit einer sehr seltsamer Gerauschkulisse und komischen Fluggetier beginnt. Ca. 1/4 hier sind Deutsche, 1/4 Asiaten und der Rest ein paar Einheimische und sonstige Touris. Ausserdem kommen die Aussies ihrem Ruf der relaxten und sehr hilfsbereiten Leute sehr nach. Hier sollten sich wir Euros ein paar Scheiben abschneiden (natuerlich nicht alle).

Ausflüge in die Gegend zeigen, daß wir uns doch „ganz wo anders“ befinden. Hier ein paar Highlights:

Ausflug zum Great Barrier Reef: Absolutes Highlight. Selbst für Schnorchler ein Paradies. Korallen und Fische, welche wir sonst nur aus Büchern oder Fernseher kennen. Vom Clownfisch (Nemo) zu allem Bunten, was so schwimmt – alles vorhanden – und wir schwimmen mitten in großen Schwärmen. Und zum Schluß für mich noch etwas besonders – ein Riffhai (weiße Flossenspitzen) ca. 3 m unter uns – Genial.

Botanischer Garten direkt hinter unserem Resort. Zeigt so ziemlich alles, was die australische Pflanzenwelt so einzigartig macht.

Cairns Tropical Zoo: Koalas, Wombats, Känguruhs, Schlangen und vor allem die Krokodilgehege sind sehr beeindruckend.


16.09. – 26.09.2010 – Cairns -> Brisbane

Auf geht’s mit einem neuen Toyota Camry von Cairns die Golden Coast entlang nach Brisbane.
Unser erstes Problem, wir unterschätzen gewaltig die Entfernungen. Wenn Australier von „gleich um die Ecke“ sprechen, dann heißt das erstmal volltanken und viel Essen mitnehmen.
Die Strecke entspricht ca. Hamburg – Venedig und wir merken, um welch ein weites Land es sich handelt.
Mehr als 100 km/h ist auf der A1 (bessere Landstrasse) eh nicht erlaubt. Ausserdem alle halbe Stunde eine Baustelle.

  • Townsville: Unsere ersten Regentage. Relaxen in „rosa Zimmern“ in der Coral Lodge. Ausflug ins „Aquarium Reef HQ“ und „Castle Hill“ (privater Fitnessberg der Einheimischen = mal kurz hochjoggen).
  • Arlie Beach bei den Whitsundays: Mallorca auf australisch. So haben wir uns Australiens Strände vorgestellt. „Dingo Beach“ – wunderschön, weit und fast keine Leute. Weiterer Schnorchelausflug fällt wegen Regen buchstäblich ins Wasser.
  • Fraser Island Coast: Bestimmt einer der Highlights dieses Urlaubs. Whale watching tour mit M.V. MIKAT. Buckelwale auf 5 Meter Entfernung zu beobachten, zusammen mit toller Erklärung und Walgesänge aus einem Unterwasser-Mikro!
  • Brisbane: Stadt mit viel Charakter. Geniale Unterkunft in der YHA mit Dachterasse und Blick auf die Skyline von Brisbane.

27.09. – 04.10.2010 – Alice Springs und Uluru (Ayers Rock)

Dieser Teil der Reise läuft unter dem Motto „DIE WÜSTE LEBT“. Durch starke Regenfälle vor einer Woche hat sich die Wüste in ein Blumenmeer verwandelt (zum erstem Mal wohl seit ca. 20 Jahren).
Das Wetter schlägt auch hier in Australiens Zentrum Kapriolen. Seit Beginn der Erfassung von Wetterdaten wurde der kälteste Tag in Alice Springs gemessen. 13 Grad Höchsttemperatur und nachts Frost.

  • Alice Springs: Wüsteninsel mit allem, was man für die Touren in die Umgebung braucht. Übernachten im „Alice Secret“, einem supernetten Backpacker mit Hippie-Feeling.
    Hier holen wir unseren Camper, einen Toyota LandCruiser von BRITZ (8-Zylinder, 4,5 l Diesel, 2×90 Liter Tank, 4WD – technisch in Ordnung, aber innen ziemlich fertig – Preis/Leistung stimmt hier leider nicht).
  • West MacDonnell Ranges: Unser erstes Ziel im Westen von Alice Springs. Atemberaubende Landschaftsformen mit vielen Ausflugszielen. Z.B. das „Ellery Creek Big Hole“ mit eiskalten Wasser oder der „Ormiston Gorge“.
  • „Red Centre Way“: Tolle 4WD Fahrt über eine rote Sandpiste 180 km in Richtung Kings Canyon.
  • Kings Canyon: Im Watarrka National Park gelegene spektakuläre Sandsteinschlucht mit bis zu 300 m hohen Felswänden.
  • Uluru (Ayers Rock): Was will man hier sagen – Genial. Zwar sehr touristisch – aber ein absolutes Muß dieser rote Sandstein-Monolith.
  • Kata Tjuta (Olgas): „viele Köpfe“, wie ihn die Aborigines nennen, ist nicht minder schön.
  • Ernest Giles Road zum Rainbow Valley: Für uns mit einer der schönsten Abschnitte. Erst 4-Wheel Spaß, dann geniale mehrfarbige Sandsteinformationen im Rainbow Valley, Abendessen und pennen mitten in der Wüste unter dem tollsten Sternenhimmel der bisherigen Reise 🙂

05.10. – 07.10.2010 – Coober Pedy

Wir fahren die Strecke nach Coober Pedy mit einem Greyhound Bus. Allein diese Fahrt ist schon sagenhaft. 700 km durch die Wüste, ab und an kommt eine Auto oder Road Train entgegen („Weites Land“).

Coober Pedy (heißt aus dem Aborigine übersetzt ungefähr „Weisser Mann im Loch“) ist eine mitten im nirgendwo zwischen Alice Springs und Adelaide gelegene Minenstadt. Hier werden Opale gefördert (80% aller weltweit gefundenen Opale stammen aus Coober Pedy). Nur wenige Minen können überirdisch ausgebeutet werden. Meist werden Löcher in die Erde gesprengt und der Abraum wird zu den charakteristischen Maulwurfshügeln aufgehäuft. Zum Schutz vor der glühenden Hitze wohnen die Einwohner in sogenannten “Dug Outs“, unterirdischen Wohnhöhlen.

Wir wohnen im Comfort Inn Experience, einer ehemaligen Mine zu einem super Hotel umgebaut. 20 Meter unter der Erde in einem Zimmer, dessen Wände und Decke aus gefrästen Fels bestehen, ist schon einmalig.

Diese Gegende diente als perfekte Kulisse für Filme wie „Mad Max Beyond Thunderdome“, „Red Planet“, und „Pitch Black“ (auf der Hauptstrasse stehen noch die Teile eines Raumschiffes).

FAZIT: Multinationales Minendorf mit ein paar „Glücklichen“ und vielen „Gestrandeten“, aber faszinierendes Flair mit folgenden Highlights:

  • Opal-Felder, welche ausschauen als hätten Millionen Maulwürfe gebuddelt.
  • Golfanlage ohne Gras und schwarzem Sand an Stelle von Greens.
  • „Crocodile Harry’s Home“
  • Die „Breakaways“ (ehemaliges Ufer eines Urmeeres)
  • „Moon Plain“, Kulisse für Mad Max und Ground Zero (Dropstones)
  • „Dingo Fence“ – ein 5300 km langer Zaun

08.10. – 19.10.2010 – Adelaide -> Melbourne

Nach einer etwas ungemütlichen Nachtfahrt mit dem Greyhound kommen wir von Coober Pedy nach Adelaide. Für mich einer der 3 Orte, in dem ich für ein paar Jahre arbeiten und leben könnte – Tine ist mehr für Melbourne.

Diesen Teil der Reise im Süden könnte man mit dem Motto „WILDLIFE“ umschreiben. Känguruhs, Emus und Koalas hopsen, rennen oder pennen frei herum. (Anmerkung: wir sind von den vielfach zitierten giftigen Genossen (Schlangen, Spinnen und Quallen) bisher verschont geblieben – kann auch so bleiben – das überlassen wir lieber Bill Bryson in seinem Buch „Frühstück mit Kängurus“).

Wegen des etwas wechselhaften Wetters lassen wir 2 geplante Nationalparks aus und bleiben etwas länger in Melbourne.

  • Adelaide: Wohnen im „Glenelg Beach Hostel“ – viele junge Leute und Partyleben. Wir geniessen den „easy way of life“ am Strand und in den Parks, sowie genialer Sonnenuntergang. Nina und Tine opfern sich für alle Schokoladenfans und testen sich durch die Schokoladenfabrik „HAIGH’S“ – sehr empfehlenswert!!
  • Halls Gap im Grampians National Park: Wunderschöner Nationalpark – ähnelt ein bischen Oberbayern mit etwas anderer Tierwelt. „Tims Backpacker Place“ ist super nett und sauber – viele Grüsse an Megan und Pudding. Schöne „Walkabouts“ und vor allem die McKinsey-Falls sind sehenswert. Känguruhs und Emus laufen hinterm Haus frei herum.
  • Great Ocean Road: Absolutes Muss diese Küstenstrasse. Gleich hinter Port Campbell die ersten wunderschönen Klippen und dann weiter zu den „12 Aposteln“ (ich glaub 8 sind’s noch) – wunderschöne Felsnadeln im Meer – leider auch sehr in japanischer Fotohand. Überall an der Strasse Spots für Wellenreiter.
  • Apollo Bay: Der „Surfside Backpacker“ ist urgemütlich. Sturm, Gewitter und Hagel im Wohnzimmer mit Panoramascheibe zum Meer lassen sich gut aushalten.
    Ausflug dann bei Sonne zum „Cape Otway“ – unbedingt vorbeischauen – der älteste Leuchtturm Südaustraliens mit dem „besten Schokoladenkuchen aller Zeiten“ (Zitat Tine – und die weiß Bescheid).
    Auf der Strasse zum Leuchtturm im „Otway National Park“ dann der ultimative KOALA-FLASH. Diese faulen aber supersüssen Viecherl hängen überall in den Bäumen und kauen Eukalyptus oder pennen.
    @Tom: wir haben keinen probiert – wahrscheinlich schmeckt Koala wie ein Eukalyptus-Bonbon vom Weihnachstsmarkt.
  • Melbourne: „The Nunnery Accomodation“ ist einer der besten Backpacker der Reise. Es gibt hier zwei mal die Woche Suppe und Pfannkuchen kostenlos zum Frühstück. Wohnen im neu renovierten Guesthouse – super gemütlich, ruhig und blitzsauber. Stadtbummel, Hafenrundfahrt, leckeres Essen mit selbstgebrauten Bier in der „little creature dining hall“, sowie ein Ausflug auf den EUREKA-Tower (höchstes Wohnhaus der Welt). Leider zu wenig Zeit für diese tolle Stadt.

20.10. – 13.11.2010 – Abstecher nach NEUSEELAND

14.11. – 26.11.2010 – Sydney und Umgebung

Bevor wir uns zum Abschluss die „schönste Stadt der Welt“ geben – SYDNEY – noch ein paar Tage relaxen. Und was ist dazu am besten geeignet – BEACH. Die Jervis Bay ca. 180 km südlich von Sydney bietet alle Voraussetzungen dazu.
Wir kommen im Huskisson Beach Tourist Resort in einem tollen Bungalow unter. Eine Woche herrliche Strände – dem Huskisson Beach, Hyams Beach (nach dem Guiness Buch der Rekorde der „WEISSESTE SANDSTRAND DER WELT“), Pebbly Beach, …
Als Schmankerl sogar noch eine tolle Whale-Watching-Tour mit Buckelwal-Mama und ca. 2 Tage altem Baby.